Arbeit & Wirtschaft
Berufe
„Ein 6 Stunden von Wien entferntes Dorf von 69 Häusern, an der Donau gelegen, mit der Post-Brief-Sammlung nach Großenzersdorf gehörig. Dasselbe ist zur Pfarre und Schule nach Orth gewiesen: Landgericht, Orts- und Konskriptions-Obrigkeit ist die Herrschaft Esslingen, welcher nebst Orth und Sachsengang die behausten Unterthanen und Grundholden hieher gehören. Die Einwohner, deren Anzahl 340 Seelen beträgt, haben den Ackerbau als vorherrschende Beschäftigung; haben jedoch auch die notwendigsten Professionisten und Handwerker unter sich. Gering zwar ist die Obstkultur, doch zeichnet solch sich durch edle Sorten aus. Die Viehzucht entspricht blos dem Hausbedarfe, dagegen die Pferdezucht mit vieler Pflege und Sorgfalt betrieben wird, und Pferde von sehr schönem Schlage liefert. Außer diesen Erwerbszweigen unterhalten die Einwohner noch ferners einen Getreidhandel auf den nächstliegenden Wochenmärkten und einen Verkehr mit Geflügel und Wein.“
( Aus der Topographie von Niederösterreich, Wien 1879 )
Sollte der Schreiber dieser Zeilen heute nach Mannsdorf kommen, würde er sich sehr wundern: weit und breit kein einziges Pferd, keine Hühner, keine Gänse und Wein nur im Gasthaus. Vor allem, wenn man aus Wien kommt, bietet sich dem Besucher ein ganz anderes Bild als vor 130 Jahren: da sieht man zunächst ein aufstrebendes Gewerbegebiet mit jungen, innovativen Unternehmen, dem man anmerkt, dass es erst am Beginn seiner Erfolgsgeschichte steht und das nächste, was einem besonders im Frühling ins Auge sticht, sind die Spargeläcker und die beiden großen Spargelbetriebe mit ihrer Geschäftigkeit.
In der Landwirtschaft blieb einem nie etwas anderes übrig, als sich nach den Gegebenheiten zu richten. Naturgemäß war anfangs der Getreideanbau die Haupterwerbsquelle, sowohl zum Handel als Futtermittel, als auch für den Eigenbedarf. Mit dem Bau der Zuckerfabrik und vor allem mit dem Bau der Eisenbahnlinie wurden auch die Zuckerrüben interessant. Später wurde dann die Firma Eskimo-Iglo gegründet und die Blütezeit des Marchfeldes als Gemüseanbaugebiet vor den Toren Wiens begann. Als der Höhepunkt dieser Ära vorbei war, suchten einige kreative junge Landwirte nach Alternativen und wurden vor allem im Spargelanbau fündig. So kommt es, dass Mannsdorf heute zu den größten Spargelanbaugebieten Niederösterreichs gehört, in der Nachbargemeinde Orth hingegen hat man sich mehr auf Kürbisse verlegt. Nur eines ist leider noch nicht erfunden worden: der Anbau von unseren berühmten Mairauchern (Morcheln) ist nach wie vor unmöglich!
Ebenso war es auch mit den Handwerks- und gewerblichen Berufen. Das, was vor Ort gebraucht wurde, wurde auch angeboten. So gab es vor 100 oder 200 Jahren hier nicht nur 2 Kaufhäuser und 2 Gasthäuser, sondern von 1951 bis in die Siebzigerjahre sogar eine Fleischerei, wobei es besonders praktisch war, dass der Fleischhauer zeitweise auch der Wirt war – die Fleischqualität war somit gewährleistet.
Wir hatten in Mannsdorf aber auch einen Sattler, einen Schuster und sogar 2 Schmiedemeister (Koller und Kranwinkler). Ganz wichtig war natürlich ein Tischler, weil dieser auch für die Herstellung der benötigten Särge zuständig war. Leider sind viele dieser Berufe inzwischen ausgestorben oder mussten wegen mangelnder Kunden ihren Betrieb einstellen.
Es gibt auch keinen Nachtwächter mehr (früher waren sogar 2 Personen während der Sommermonate von der Gemeinde angestellt), der letzte seiner Zunft war Herr Püttmer. Kaum jemand weiß noch, was ein Lampist war (= Laternenanzünder) und man kann sich kaum vorstellen, dass die Bestellung eines Gänsehirten so wichtig war, dass sie einen eigenen Gemeinderatsbeschluss erforderte (lange Jahre hindurch war das Bartholomäus Türk). Dem Beruf des Halters war in den Gemeindenachrichten von 1984 ein ganzer Artikel gewidmet, aus dem wir dann noch zitieren werden.
Auch die Gewerbebetriebe haben sich den Anforderungen angepasst und so gibt es heute in Mannsdorf eine relativ hohe Zahl davon. Wir hoffen sogar, dass sie in den nächsten Jahren noch beträchtlich ansteigen wird.
Unter anderem befinden sich in Mannsdorf:
ein Fernsehtechniker, die Firma Foitl, gegründet 1973,
ein Elektrotechnikunternehmen, die Firma e.t.u.
von Markus Unger, gegründet 2006, derzeit 12 Mitarbeiter,
eine Dachdeckerei, die Firma Aradi,
eine Baufirma, die Firma Lorenz, gegründet 1970,
Mitarbeiterhöchststand 53,
einen Getränkehandel, die Firma Windisch,
gegründet 2001,
um nur einige zu nennen.
Ein Vorzeigebetrieb ist ohne Zweifel die Firma Mazda Koller, bei der besonders erwähnenswert ist, dass sie seit ihrer Gründung durch Vinzenz Koller im Jahr 1920 noch immer im Besitz der selben Familie ist und der Betrieb kontinuierlich weitergeführt wurde. Seit Alfred Koller 1984 die Unternehmensleitung übernahm und um einen KFZ-Bereich erweiterte, hat sich das Unternehmen stetig vergrößert.
Nicht vergessen darf man natürlich auch die österreichweit bekannten Spargelbetriebe Magoschitz und Sulzmann, die in der Hauptsaison 200 bis 300 Beschäftigte aufweisen.
Die Halterei
Eng verbunden mit der Milchwirtschaft war stets die Vatertierhaltung, oder auch die „Halterei“ genannt. Seit man die Tiere auf Stallfütterung umgestellt hatte, musste auch deren Vermehrung gesteuert werden und das war die Aufgabe des Halters.
Um die Jahrhundertwende war der Halter Johann Fiala und das Halterhaus befand sich auf Nr. 47, im Jahr 1907 übernahm Anton Hiermann sein Amt und von 1912 bis 1940 war Lorenz Kauschitz, der sogenannte „Hoiderlenz“, der Dorfhalter. Bis zum Jahr 1965 trat dann Josef Kitzberger in seine Fußstapfen und ab 1965 übernahm der Landwirt Karl Niklas seine Aufgaben.
Auch dieser Berufszweig, dem einst eine ganz wichtige Bedeutung zukam, weil es früher kaum Tierärzte gab, und ein guter Halter so manche Krankheit heilen konnte, wurde immer unwichtiger. Die Nutztierhaltung nahm ab und die künstliche Besamung nahm zu. Benötigte man früher 2 Stiere, 2 Eber und einen Ziegenbock, so genügte bald 1 Eber und 1 Stier, bis sich die Halterei schließlich ganz aufhörte.
Die landwirtschaftlichen Einrichtungen
Das „Maschin‘haus“
Im Jahr 1908 wurde der Beschluss gefasst, für die neu gegründete Druschgesellschaft zum Unterstellen der Dampfdreschmaschine ein Maschinhaus zu bauen. Zu der Druschgemeinschaft gehörten die Familien Sulzmann, Magoschitz, Mantler, Zeitlberger, Erdelbauer und Unger Norbert.
Die Getreideernte erfolgte in mehreren Schritten:
Das Getreide wurde von den Schnittern mit der Sense gemäht, die Frauen banden daraus mit den sogenannten „Bandeln“ die Garben, die auf „Mandeln“ aufgestellt und so getrocknet wurden. Dann wurden sie mit langen hölzernen Gabeln auf den Leiterwagen aufgeladen und zum jeweiligen Feuerrayon gebracht, wo sie zu Schobern aufgeschichtet wurden.
Die Dreschmaschine kam zu jedem Bauern zweimal: zuerst wurde Gerste gedroschen, dann Weizen und Hafer oder Roggen. Es wurden immer 2 Schober gedroschen, die „Lokomotive“
(= Dampfmaschine) wurde von 2 x 2 Pferden gezogen.
Die Körner kamen in Säcke, die von den Männern auf den Schüttboden getragen wurden.
Als die alte Dampfmaschine verkauft wurde, wurde auf einen Elektromotor umgestellt. Es wurde eine eigene Druschleitung gelegt.
Im Jahr 1950 wurde an das bestehende Druschhaus ein gemauerter Zubau mit 50 m2 Fläche angebaut und die Familien Kolbe, Emich und Prinzjakowitsch wurden in das Druschkonsortium aufgenommen.
Mit der zunehmenden Mechanisierung besaßen immer mehr Bauern ihren eigenen Mähdrescher (Bindemäher) und die Dampfdreschmaschine war überflüssig geworden. Im Maschinhaus wurden nur mehr wenige gebrauchte Maschinen untergestellt und es verfiel immer mehr.
Im Jahr 2009 wurde es vom Dorferneuerungsverein abgerissen und durch eine Grünfläche ersetzt.
Die Brückenwaage
Die derzeitige Brückenwaage wurde im Jahr 1955 erbaut. Es hat jedoch schon sehr lange Zeit an derselben Stelle eine Waage gegeben. Die Brückenwaagenrechnungen, die auf der Gemeinde aufliegen, sind vom Beginn des vorigen Jahrhunderts. Betrieben wurde sie die längste Zeit vom Gasthauspächter, vormals Straub, dann Magoschitz, später vom jeweiligen Bürgermeister. Im Jahr 1939 wurde sie vom Ortsbauernführer Leopold Unger gekauft und betrieben. Für die Bauern war sie eine sehr wichtige Einrichtung, es wurden landwirtschaftliche Fuhren, wie Heu- oder Strohfuhren, genauso gewogen wie Schlachtvieh oder Einstellrinder.
Leider wird sie im Zuge des Straßenrückbaues geschlossen werden, weil der Weiterbetrieb nicht mehr rentabel ist.
Der Dorferneuerungsverein wird sich um eine Neugestaltung des Platzes kümmern.
Die Verladerampen
Eine weitere sehr wichtige Einrichtung waren früher die beiden Verladerampen, von denen eine heute noch existiert, und zwar gegenüber vom ehemaligen Maschinhaus. Die zweite befand sich beim Milchhaus und ist während der Umgestaltung für die Feuerwehr entfernt worden. Diese Rampen waren unverzichtbar für das Verladen von Vieh und Maschinen und wurden von allen Bauern häufig benutzt.
Der Ziegelofen
Seit Jahrhunderten wurde im Marchfeld die Lehmbauweise ausgeübt, und zwar deswegen, weil Lehm reichlich vorhanden war – das billigste und bodenständigste Material, das immer zur Verfügung stand. Man erzeugte daraus Kotziegel und zwar folgendermaßen: Lehm wurde mit Wasser vernetzt, mit Grannen und gehacktem Stroh (Rohr) vermengt, in Holzformen (Model) gestampft und getrocknet.
Probleme gab es im Mauerwerk mit der aufsteigenden Feuchtigkeit, die immer Schäden verursachte. Fundamente wurden nur spatentief ausgehoben und mit Natursteinen oder gebrannten Ziegeln ausgefüllt. Darauf errichtete man mit den getrockneten Kotziegeln das Mauerwerk, die unebenen Stellen verputzte man mit Lehmmörtel. Schließlich wurde mit Kalkmilch geweißigt. Bei den Rauchfängen und Giebelmauern wurden gebrannte Ziegel verwendet und mit Kalkmörtel gearbeitet
Mehr Arbeit, Kosten und Zeit waren für die gebrannten Ziegel notwendig. Dieses Ziegelbrennen geschah bei uns in runden Feldöfen. Gebrannte Ziegel waren sehr wertvolles Material, leicht zu bearbeiten, lager- und widerstandsfähig (die Römer bauten damals schon so ihre Kastelle!) Vor allem bei Festungs- und Sakralgebäuden wurde mit gebrannten Ziegeln in Verbindung mit gehackten Natursteinen gebaut. Diese Bauweise überdauerte Jahrhunderte.
Auch in Mannsdorf gab es einen Ziegelofen, und zwar in der Erlengrube, was wir auf den Plänen aus den Jahren … ersehen können. Außerdem liegen auf der Gemeinde die alten Ziegelrechnungen aus den Jahren 1852 – 1901 auf.
In den Holzmodeln hatte jeder Hersteller sein Zeichen eingearbeitet – für Mannsdorf war das ein Herz mit G:M. – Gemeinde Mannsdorf. Unsere Ziegel hatten eine sehr gute Tonqualität.
Bei den Bauernhäusern wurde auf den errichteten Kotmauern eine Holzdecke „Tramdecke“ aufgelegt. Die Tram waren schwächere Baumstämme, die der Länge nach durchgeschnitten waren. Diese wurden dann mit der unteren, glatten Seite eng aneinander gelegt als Decke verarbeitet, darauf geflochtenes Rohr befestigt, mit Kalkmörtel verputzt und geglättet und fertig war der „Plafond“, die Zimmerdecke.
Die Dächer der Wohnhäuser waren großteils mit gebrannten Ziegeln hart gedeckt, die übrigen Gebäude, Stallungen, Scheunen, Schüttkästen waren mit Schindeln, Stroh und Rohr gedeckt.
Nach Herbert Mayer
Altbürgermeister
Die Milchgenossenschaft Mannsdorf
Am 24. Juni 1930 wurde bei der vom Einberufer Josef Salzmann konstituierenden Vorstandswahl der MG Mannsdorf mittels Stimmzettel folgender Vorstand gewählt Obmann Josef Salzmann, Obm. Stv. Hermann Nikowitz, Josef Mantler, Josef Magoschitz. Der Aufsichtsrat bestand aus Karl Sulzmann, Leopold Unger, Gregor Windisch, Mathias Makoschitz, Franz Juranitsch und Anton Windisch. Der Schulleiter Josef Nagel war Geschäftsführer. Laut Mitgliederverzeichnigs vom 26. Juni 1930 und Vorstandsbeschluss vom 12. Sept 1930 gehörten der MG 47 Mitglieder an.
Pro Kuh musste von den Mitgliedern ein Geschäftsanteil gezeichnet werden. Da sich die Kuhbestände in den folgenden Jahren veränderten, wurde am 21. April 1934 der Kuhbestand neu erhoben, wobei sich auch neue Geschäftsanteile ergaben. Später traten noch weitere Milchlieferanten der MG bei, so dass sich die Zahl der Mitglieder auf 53 erhöhte.
Die Gründung der MG wird wahrscheinlich mit dem Ziel der Errichtung eines Milchhauses erfolgt sein, da bis dahin die Milchübernahme von der Familie Nissl im Hause Nr. 36 erfolgte. Die Milch wurde von der Firma Lahner in Groß-Enzersdorf geholt. Zur Errichtung des Milchhauses wurde von Frau Katharina Pomassl das Grundstück Nr. 89/2 im Ausmaß von 266 m2 zum Kaufpreis von S 2,–/m2 erworben. Der Kaufvertrag wurde am 9. Juli 1931 unterzeichnet und dem Maurermeister Holler in Orth als Billigstbieter der Auftrag erteilt. Die Zahlung sämtlicher Auslagen betreffend Milchhaus sollte so erfolgen, dass pro Monat ein Abzug pro Anteil mit
S 3,20 verrechnet wurde. Im Jahre 1930 wurden S 28,–, im Jahre 1931 S 38,40 pro Anteil vom Milchgeld den Mitgliedern abgezogen. Der Preis pro Liter Milch betrug damals zwischen 14 und 18 Groschen.
Die folgenden Jahre verliefen ohne große Veränderungen, allerdings wurden einige Mitglieder wegen verwässerter Milch mit Strafen bis zu einem halben Monatsmilchgeld bestraft.
Während der Kriegsjahre bestanden Ablieferungsverpflichtungen für die Bauern und Lebensmittelkarten für die Verbraucher. Mit der Besetzung durch die russische Besatzungsmacht am 8. April 1945 wurde der Betrieb der MG eingestellt. Das Milchhaus diente den Besatzern als Wasch- und Badeanstalt. Die Wiedergründung erfolgte am 7. Februar 1946, von den 186 Kühen waren 106 durch die Kriegsereignisse verloren gegangen.
Im Juni 1945 wurde im Haus Mannsdorf Nr. 36 die Milchübernahme von Frau Nissl wieder begonnen. Sie diente damals zur Selbstversorgung der Dorfgemeinschaft. Der Vorstand der MG beschloss 1946, im Milchhaus, das nur aus den Mauern und dem Dach bestand, von der Fa Brossmann eine moderne Kühlanlage installieren zu lassen. Die Restaurierung des Milchhauses wurde von den Mitgliedern selbst vorgenommen. Die Kühlanlage wurde erst 1950 in Betrieb genommen und erfolgte zuerst mit Wasser als Vorkühlung. Da die Gemeinde noch zu Wien gehörte, übernahm die MG viele örtliche Funktionen für die Dorfgemeinschaft (Brückenwaage, Stierhaltung, Renovierung des Kriegerdenkmals). Mit der Verbesserung der Verhältnisse in der russischen Zone stieg auch die Anzahl der Kühe und damit auch die Milchanlieferung an die MG, sodass die weiteren Aufbauarbeiten und die Betriebskosten von der steigenden Milchanlieferung beglichen wurden.
Als Milchkühler fungierten von 1931 bis 1947 Frau Nissl Barbara, anschießend Herr Reisinger Johann. Frau Nissl hatte schon vor Gündung der MG die Milchsammelstelle der Firma Lahner in Groß-Enzersdorf geführt. Von 1955 bis 1963 war Frau Reisinger Marie, von 1963 bis 1967 Frau Krump Elisabeth, von 1967 bis 1975 Frau Reiter Elflriede, von 1975 bis 1979 Frau Pajan Maria und von 1979 bis 1984 Frau Samec Josefine mit der Milchübernahme betraut.
Bei der am 23. Jänner 1984 abgehaltenen Generalversammlung wurde die Auflösung der MG beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Mitgliederstand wieder 53. Mit der Auszahlung der Geschäftsanteile und des Restvermögens wurde die letzte Handlung der MG gesetzt. Die MG, die in wirtschaftlich schlechter Zeit von einer Dorfgemeinschaft (nicht nur Bauern waren Gründungsmitglieder, sondern auch ca 75 % der Hausbesitzer) gegründet worden war, hat in den Jahren ihres Bestehens das Gedankengut der Genossenschaftsidee von Raiffeisen in die Tat umgesetzt. Kein Mannsdorfer musste damals, wenn er keine Arbeit hatte, hungern. Ein halbes Joch Grund und das Heu einiger Dorfwege oder Straßengräben war die Grundlage der Kuhhaltung. Mit dieser Lebenseinstellung wurde nach dem Krieg wieder von vorne begonnen.
Der Strukturwandel in der Landwirtschaft und die positive wirtschaftliche Entwicklung brachten es mit sich, dass von den bis zu 56 milchliefernden Mitlgliedern nur mehr 7 übrig blieben. Eine wirtschaftliche Übernahme war damit nicht mehr möglich. Die gute Einstellung der Mitglieder zu ihrer MG, die über Generationen hinweg gleich geblieben ist, machte es möglich, dass die Auflösung der MG und die Verteilung des Restvermögens ohne Schwierigkeiten bewerkstelligt wurden.
Nach Franz Hafner