Feuerwehr

Feuerwehr 2018-01-11T09:10:46+00:00

Feuerwehr

Bei der Gründung im Jahre 1882 unter Bürgermeister Matthias Hafner zählte die freiwillige Feuerwehr Mannsdorf 24 Mitglieder. Zum Hauptmann wurde Lorenz Babitsch, Haus-Nr.9, zu dessen Stellvertreter Jakob Babitsch, Haus-Nr. 15, gewählt.

Am 18. Mai 1924 feierte die Feuerwehr ihr 40jähriges (42) Gründungsfest, verbunden mit einer Fahnenweihe. Die Fahnenpatin war die Frau des ehemaligen Bürgermeisters, Anna Unger. Als Vertreter des Landeshauptmanns war Herr LAbg. Karpfinger, weiters Herr Hofrat Erb, sowie der Bezirkshauptmann anwesend. Insgesamt waren 268 Feuerwehrleute von 21 Wehren mit Fahnen, 6 mit Musik, erschienen.

Am 8. Juli 1928 wurde erstmals eine Tombola auf der Heide abgehalten. Viele Orther Feuerwehrkameraden und die Schönauer Feuerwehrkapelle spielten auf. Der Besuch lag schätzungsweise bei 4000 Personen. Das Steueramt Groß Enzersdorf beaufsichtigte die Tombola, Bgm. Franz Unger hatte die Hauptkontrolle über. Unter den Tombolatreffern fand man Taschenlampen, Damenhüte, Wasserkübel, Kartons mit Würfelzucker, Kinderkleider, Vasen, Essbesteck, etc.

Unter den Haupttreffern waren: ein Puch Motorrad, ein Jagdgewehr, ein Pflug, eine versenkbare Nähmaschine, ein Herrenrad, eine Herrenuhr, etc. Bei der Trosttombola gab es eine Standuhr, einen Gutschein für ein Gebiss, Blumentöpfe, Tintenzeug, usw. Damals gab es auch noch unterstützende Mitglieder, die die Feuerwehr jährlich mit 5 Schilling unterstützten.

Für 1931 wurde ebenfalls solch eine Tombola in Erwägung gezogen, um damit den Ankauf einer Motorspritze zu finanzieren. Am 29. Mai 1932 wurde die neu gekaufte Motorspritze der Firma Knauer feierlich gesegnet. Um 5 Uhr morgens fand der Weckruf statt, um 8 Uhr wurden die Ehrengäste, unter Ihnen LH Dr. Karl Buresch, empfangen. Die Spritzenpatin Mitzi Windisch, Tochter des Hauptmannes, wurde in freundlicher Weise von den geladenen Wehren, Ehrengästen, der Schuljugend, und den „weißen Mädchen“ von zu Hause abgeholt.

1938 wurde beschlossen, dass die Kosten der Musik bei Begräbnissen von Mitgliedern der Feuerwehr getragen werden sollten. Der Kassastand wurde von Schilling in Reichsmark umgerechnet. Am 15. Juni dieses Jahres wurde Herrn Anton Hiermann anlässlich seiner 30-jährigen Dienstzeit als Hornist ein versilbertes Ehren-Signalhorn überreicht. Am 27. November 1939 wurde die freiwillige Feuerwehr Mannsdorf aufgelöst und der technischen Hilfspolizei Wien überstellt.

1941 wurden uns vom Feuerschutzpolizeikommando Wien eine fahrbare Autospritze, ein Umbau des Aggregates und 1200 Meter Schlauch zur Verfügung gestellt.

1950 setzte man wieder auf die Selbständigkeit der Wehr, da seitens der Gemeinde Wien keine Unterstützung mehr zu erhalten war. So wurden Uniformen angekauft, welche die besser bemittelten Mitglieder selbst, die minderbemittelten zur Hälfte selbst bezahlten. Das ehemalige Eishaus wurde in ein Zeughaus umgebaut, weiters wurde eine neue Tragkraftspritze angekauft. Frau Maria Windisch und Frau Emma Unger wirkten als Patinnen. Ab 1951 ging es mit der Feuerwehr wieder bergauf.

1957 wurde ein Löschfahrzeug der Marke Opel Blitz angeschafft. Dieses Auto steht noch heute, sehr gut erhalten und einsatzbereit, bei uns im Feuerwehrhaus.

In den 70er Jahren war unsere Feuerwehr mit der Wettkampfgruppe sehr erfolgreich, sowohl auf Bezirks- als auch auf Landesebene.

1975 musste die Feuerwehr auch beim Brand des Lagerhaussilos in Obersiebenbrunn aushelfen.

1978 wurde der Stützpunkt der Wasserwehr nach Mannsdorf verlegt.

Am 5. September 1982 feierte die Mannsdorfer Feuerwehr ihr 100-jähriges Gründungsjubiläum, welches mit einer Heiligen Messe am Vormittag und einem Fußballmatch gegen die Gemeinderäte am Nachmittag zelebriert wurde.

1985 wurde das ehemalige Milchhaus in ein modernes Feuerwehrdepot umgebaut.

1988 wurden die technischen Einsätze mehr und so wurde ein neues Tanklöschfahrzeug mit Bergeschere angeschafft.

1999 wurde erstmals eine Motorzille angeschafft, um die Einsätze auf der Donau leichter bewältigen zu können 

2002 wurde unsere Feuerwehr zu einem Hochwassereinsatz nach Hadersdorf am Kamp gerufen, um Personen aus ihren überfluteten Häusern mittels unserer Motorzille zu retten.

2004 wurde das Grundstück hinter dem Feuerwehrhaus angekauft, um eventuelle Zubauten leichter vollziehen zu können.

2007 legten wir den Grundstein für unser „FIRE“- Fest. Dieses Fest ermöglicht uns seither eine gute Einnahmequelle, um anstehende Anschaffungen im Bereich von Selbstschutz, Arbeitsmaterial oder Arbeitsgeräten leichter finanzieren zu können. Gesund von einem Einsatz nach Hause zu kommen, hat oberste Priorität, daher sind solche Finanzierungen sehr wichtig.

2011 wurde uns das Arbeitsboot des Bezirkes unter einem Stationierungsvertrag übergeben. Die Motorzille wurde 2012 verkauft, um dieses Geld wurde das A-Boot restauriert.

Zum 130-jährigen Gründungsfest schaffen wir uns heuer wieder eine Feuerwehrfahne an, welche zu hundert Prozent von den Einwohnern aus Mannsdorf gespendet wurde. Die alte Fahne wurde unter Kriegszeiten vernichtet. Nur mehr Fahnenbänder weisen auf die Weihe der Fahne 1924 hin. Für die Unterstützung seitens der Mannsdorfer Einwohner möchten wir uns recht herzlich bedanken.

Christoph Windisch, Feuerwehrhauptmann

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