Politik

Politik 2018-01-10T19:08:35+00:00

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Man kann auf Grund von Funden davon ausgehen, dass bereits während der Bronzezeit (1800 – 800 v. Chr.) eine Siedlung im Bereich des heutigen Gemeindegebietes war. Unser Dorf fällt in den Bereich der großen Landschenkungen von 1045 (an den Markgrafen Siegfried) und 1067 (an das Bistum Passau). Die erste Erwähnung datiert aus dem Jahr 1377 als Mannersdorf bei Orth, 1417 dann Mènsdorf. Der Name soll sich von Meginher oder Meginhart ableiten, bis 1768/69 Männstorf, ab 1769 Mannstorf. Unser Dorf scheint damals  im Besitz der Herren von Eckartsau gewesen zu sein, was aus dem Werk „Quellen zur Geschichte der Stadt Wien“ hervorgeht.

Ursprünglich bestand es aus 2 Dörfern: Ober- und Niedermannsdorf. Es ist anzunehmen, dass zuerst der Ortsteil „Nieder-Mannsdorf“ besiedelt wurde, später wurde dann auf Grund der häufigen Überschwemmungen ca 1,5 m höher gesiedelt und so entstand „Ober-Mannsdorf“. Ehemals der Herrschaft Esslingen zugehörig, besaßen auch die Herrschaft Orth und die Veste Sachsengang Teile von Mannsdorf. Schul- und Pfarrzugehörigkeit waren ab 1783 zu Orth. 1848 erfolgte infolge der Bauernbefreiung durch Hans Kudlich die Aufteilung des Gemeindegebietes in Halb- und Ganzlehen.

Die Kriegsnöte, von denen das Marchfeld heimgesucht wurde, haben auch Mannsdorf oft genug übel mitgespielt, da es als strategischer Punkt für den Donauübergang einer aus dem Osten heranziehenden Armee in Betracht kam.  Aus der Zeittafel kann man die Häufigkeit der feindlichen Überfälle ersehen.

Im 16. Jhdt siedelten sich sehr viele Kroaten im Marchfeld an, weil sie auf der Flucht vor den Türken waren, der Probstdorfer Pfarrer musste der „crabatischen Sprache“ mächtig sein. Viele der heute noch bekannten Namen stammen aus dieser Zeit

Infolge der Nähe zur Donau war Mannsdorf, noch dazu im niedrigsten Teil des Marchfeldes gelegen, jeder Überschwemmung des Stromes ausgesetzt. Von der Donauregulierungskommission wurde 1884 ein Schutzdamm erbaut, der wenigstens den ärgsten Folgen eines Hochwassers Einhalt gebieten konnte. 1849 brannte Ober-Mannsdorf ab, 1679 wurde es von der Pest, 1831 von der Cholera und 1872 von den schwarzen Blattern heimgesucht.

Die Gemeindeverwaltung besorgte der Dorfrichter, dem 2 Ladherren, später Geschworene genannt, zur Seite standen. Ihre Aufgabe war es, die Gemeinderechnung („Gmainrechnung“)  zu erstellen. Im Archiv finden sich die Namen der beiden Ladherren Mathias Schmutz und Mathias Redl auf den Dokumenten aus den 1760er Jahren. Später  setzte sich die Gemeindevertretung aus dem Bürgermeister, 2 Gemeinderäten und 5 Ausschüssen zusammen. Mit dem Landgericht gehörte Mannsdorf nach Orth. Die Ortsobrigkeit übte die kaiserliche Herrschaft Eßling aus, der ein ganzes Haus und das halbe Gemeindewirtshaus in Ober-Mannsdorf gehörten.

In der Gemeinderechnung aus dem Jahre 1761 wurde unser Dorf unter der Bezeichnung „Männstorff“ erwähnt, 1 Klafter „Gmain Holtz“ kostete 4 Gulden, an Brückenmaut wurden insges. 4 Gulden und 40 Kreuzer eingenommen, der „Würth“ Frantz Mayer zahlte halbjährlich  20 Gulden „Schanckinnhalt 1768 betrug das Gemeindebudget: 380 Gulden und 40 Kreutzer, es wird u.a. für Brückensanierung, Reparatur Gemeindeamt, Gerichtskosten, Almosen und Pfarrunkosten aufgewendet

Von den Dorfrichtern sind folgende bekannt:

1761 – 1789  Josef Zehetbauer,

1818              Jakob Pekowitsch

1841               Anton Massinger

Die Liste der Bürgermeister ist folgende:

1850 – 1857  Johann Juranitsch

1858 – 1866  Kaspar Warenitsch

1867 – 1875  Anton Massinger

1876 – 1884  Matthias Hafner

1885 — 1905  Lorenz Babitsch

1906 –  1930   Franz Unger

1931 – 1938  Josef Salzmann                      Vizebgm. Karl Sulzmann

15. Oktober 1938: Mannsdorf und 97 weitere Gemeinden verloren ihre Eigenständigkeit zum Zwecke der Schaffung Groß-Wiens. Die zuständige Bezirksvorstehung befand sich nun in der Lorenz-Keller-Gasse, das Magistrat war Wien XXII.

 

Während des Krieges wurde der Titel „Bürgermeister“ ersetzt durch

 

„Ortsbauernführer“

1938 – 1945  Leopold Unger

 

„Ortsvorsteher“

1945 – 1954  Norbert Unger

 

Obwohl bereits im Juli 1946 durch das Parlament beschlossen worden war, von den insgesamt 97 Gemeinden, die zu Groß-Wien gehörten, 80 wieder aus dem Großgemeindeverband auszugliedern, erfolgte die Ratifizierung des Randgemeindengesetzes erst am 11. Juli 1954. Ihre Selbständigkeit erlangte unsere Gemeinde erst wieder am 1. September 1954.

 

Bürgermeister ab 1954: 

(mehr dazu lesen sie in unserem Buch „Die Chronik von Mannsdorf“, erhältlich am Gemeindeamt oder beim Dorferneuerungsverein Mannsdorf <dem@aon.at>)

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